Nuala - Energie (Vinyl-Album)

Am DiscogsDienstag stelle ich einen zufällig ausgewählten Tonträger aus meiner Sammlung vor. Heute ist es die LP „Energie“ der deutschen Band Nuala, die heute nur noch wenig bekannt ist. Die Band wurde 1981 von Sünje Kesseler (Gesang), Thomas Kisser (Schlagzeug), Bernd-Dietrich Rosenwinkel (Gitarre), Andreas Unruh (Keyboard) und Arthur Koll (Bass) gegründet, wobei die Herren schon vorher gemeinsam musizierten. Als Nuala veröffentlichten sie 1981 das Debutalbum „Aufriss“ und im Jahr 1983 „Energie“. Sängerin Sünje Kessler stieg 1984 aus und war am im selben Jahr erschienenen dritten Album „Vulcano“ nicht mehr zu beteiligt. 1985 wurde der Name „Nuala“ abgelegt und die Band machte als „The Drive“ weiter, allerdings nur für ein Album („Human Drive“).

Wie viele Bands in den frühen Achtzigern, die auf deutsch sangen, wurde auch Nuala von der Neuen Deutschen Welle (NDW) vereinnahmt. Dazu paßte, dass ihre Texte teilweise humorvoll waren. Das zeigt sich schon im Vorspann „Der dicke Butt“, in dem eine Dame, deren Stimme an Evelyn Hamann erinnert, einen Kinofilm mit Bud Spencer sehen will. Die Musik ist im Stil von Bands wie Nichts, Ideal oder Spliff ausgelegt. Die Gitarren sind punkig bis wavig, der Bass funkig und die Keyboards haben den typischen 80er-Synthie-Sound. Um auf die kommerzielle Schiene der NDW zu kommen, waren Nuala allerdings zu experimentell und irgendwie auch zu komplex. Damals war ja eher leichte Kost angesagt. Es ist unüberhörbar, dass die Musiker vor und nach Nuala Jazz-Rock gemacht haben.

Der Humor in den Texten ist feinsinniger als bei den erfolgreichen Vertretern des Genres und auch musikalisch geht Nuala tiefer. So haben es Nuala nur auf einen der zahlreichen NDW-Sampler geschafft (der zugegebenermaßen auch recht untypisch war) und nicht mal ins CD- geschweige denn Streaming-Zeitalter. Nur auf Youtube finden sich einzelne Titel, meine Favoriten „Spinnenparanoia“ und „Du gehst mir unter die Haut“ sind leider nicht dabei. Ich habe daher das bereits erwähnte Intro „Der dicke Butt“ und das darauf folgende „Cinema brutal“ – mit Nina-Hagen-Gedächtnis-gerolltem-R – ausgewählt:

4 Kommentare zu “DiscogsDienstag: Nuala – Energie

  1. @bauhausmensch Das waren damals geile Konzerte im Cuxland. Nuala, CatsTV etc.
    Mist, ich bin alt.

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