The Chameleons - What Does Anything Mean? Basically

Heute stelle ich euch das zweite Album der großartigen Band The Chameleons vor, das im Gegensatz zu den anderen Alben ohne Hits daher kommt. Auf dem Debütalbum „Script Of The Bridge“ finden sich zum Beispiel „Dont’t Fall“ und „Second Skin“, auf dem Nachfolger „Strange Times“ sind „Soul In Isolation“ und „Swamp Thing“ vertreten. „What Does Anything Mean? Basically“ hat diese herausragenden Songs nicht und teilt ein wenig das Schicksal eines mittleren Geschwisterkindes. Der Vorgänger ist ein nahezu perfektes Post-Punk-Album und genießt den Charme des Debüts. Der Nachfolger wird oft als das beste Werk der Chameleons bezeichnet und zeigt die Weiterentwicklung, die aus „What Does Anything Mean? Basically“ schon begonnen wurde.

Die Gitarrenarbeit von Reg Smithies und Dave Fielding wurde weiterentwickelt, sie hatte beim Erstlingswerk schon einen großen Beitrag zum Erfolg geleistet. Dazu kommen auf „What Does Anything Mean? Basically“ mehr Synthesizer zum Einsatz, was sich schon am Opener „Silence Sea and Sky“ zeigt, einem knapp zweiminütigen Instrumentalstück. Danach folgen gitarrenlastige Songs wie das großartige „Perfume Garden“, die Singleauskopplung „Sing Rule Britannia (While The Walls Close In)“ und „Looking Inwardly“. Doch wie schon erwähnt, sticht keines der Lieder besonders hervor, außer vielleicht „Perfume Garden“. Was natürlich nicht bedeutet, dass die anderen Lieder schlecht sind, sondern auch für das hohe Niveau sprechen kann, immerhin wollte die Band sich weiterentwickeln und das ist nach „Script Of The Bridge“ nicht leicht gewesen. Dieser Schritt war auf dem Weg zu „Strange Times“ richtig und wichtig, dass nur ein Jahr nach „What Does Anything Mean? Basically“ im Jahr 1986 erschien.

In meinem persönlichen Chameleons-Ranking liegt „What Does Anything Mean? Basically“ leider auf dem dritten Platz. Ich habe „Script Of The Bridge“ damals geliebt, denn es hat mich in meiner jugendlichen Findungsphase beeindruckt wie kein anderes Album zu der Zeit. Davon kann ich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt berichten, hier geht es schließlich um „What Does Anything Mean? Basically“ und das ist ein solides Post-Punk-Album mit einem einzigartigen Gitarrensound und Texten, die im Vergleich zum Vorgänger weniger emotional und direkt scheinen, sondern mehr philosophisch und abstrakt. Mit dem Einsatz der Synthesizer wurde das musikalische Spektrum erweitert, ohne den typischen Chameleons-Sound zu verlassen.

Wenn du die Chameleons noch nicht kennen gelernt hast, empfehle ich, die Album in der chronologischen Reihenfolge zu hören. Und wenn du diesen Beitrag zeitnah liest, kannst du die Chameleons auch live erleben, die Tourdaten findest du in unserem Kalender auf DarknessForever. Allerdings sind nur noch Sänger und Bassist Mark Burgess und Gitarrist Reg Smithies aus der Originalbesetzung dabei. Schlagzeuger John Lever ist 2017 versorben und Gitarrist Dave Fielding war nach dem zweiten Split 2003 nicht mehr zur Band zurückgekehrt.

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