The Woodentops - Wooden Foot Cops On The Highway

Eines meiner persönlichen „One-Hit-Wonder“ sind The Woodentops. Ihr Song „Stop This Car“ lief Ende der Achtziger in der Diskothek, in der ich musikalisch am stärksten sozialisiert wurde, regelmäßig. Also kaufte ich mir bei der ersten Gelegenheit das Album „Wooden Foot Cops On The Highway“, das im Jahr 1988 erschienen ist. Die Band wurde bereits 1983 in London gegründet und debütierte 1986 mit dem Album „Giant“, nachdem vorher bereits vier Singles veröffentlicht wurden, die 1985 als Compilation „Straight Eight Bush-Waker“ herauskamen.

The Woodentops machen poppigen und psychedelischen Indie-Rock mit Akustik-Gitarre, die von Sänger und Songwriter Rolo McGinty gespielt wird, der vorher schon bei The Wild Swans und The Jazz Butcher war, wo er auch mit dem Schlagzeuger Kevin Haskins (Bauhaus, Love And Rockets) zusammen spielte. Der Familienname des Bassisten ist kein unbekannter, Frank de Freitas ist der Bruder von Pete de Freitas, dem 1989 im Alter von 27 Jahren mit seinem Motorrad tödlich verunglückten Schlagzeuger von Echo & The Bunnymen. Außerdem waren Simon Mawby, Anne Stephenson (beide Gitarre) und Benny Staples (Drums) beteiligt. Darüber hinaus steuerten verschiedene Gastmusiker zusätzliche Intrumente bei, z. B. Klarinette und Slide-Guitar.

Das Album kombiniert energetischen Indie-Rock mit experimentellen Elementen, perkussiven Rhythmen und einem Hauch von psychedelischem Pop. Es ist weniger roh als ihr Debüt „Giant“ und zeigt eine gereiftere, vielseitigere Klanglandschaft. Produziert wurde es von Rolo McGinty mit Scott Litt, der die Alben „Document“, „Green“, „Out Of Time“, „Automatic For The People“, „Monster“ und „New Adventures In Hi-Fi“ von R. E. M. produzierte und auch u. a. für New Order, und Nirvana („MTV Unplugged in New York“) arbeitete. Die beiden bekamen es hin, dass das Album im Vergleich zum Vorgänger einen klareren, professionelleren Sound bekam, ohne die Eigenwilligkeit der Band zu beschneiden. Gerade die ruhigen Songs weisen Parallelen zu The Jazz Butcher auf, die psychedelischen Elemente erinnern mich an Love And Rockets. Insgesamt ein rundes und gelungenes Album, das ich tatsächlich wieder häufiger hören sollte.

The Woodentops sind übrigens noch immer aktiv, erst im letzten Jahr erschien das Album „Fruits Of The Deep“, das bei mir auch einen positiven ersten Höreindruck hinterlassen hat.

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