Was wäre, wenn alle Menschen vegan leben?

Unter dem Titel „Was wäre, wenn alle Menschen vegan leben?“ hat das ZDF ein Gedankenexperiment gemacht, das auch bei vegan lebenden Personen oft gespielt wird, und sei es nur, weil diese Frage von einem omnivoren Gegenüber gestellt wird, vielleicht auch als Aussage: „Wenn alle Menschen vegan leben, dann werden uns die Tiere überrennen!“. Zahlenmäßig käme das sogar hin, es leben 2024 8,16 Milliarden Menschys aus unserem Planeten und 31,9 Milliarden sogenannte Nutztiere im Jahr 2021, davon sind übrigens 81% Hühner.

Wenn also unsere vegane Forderung „Schlachthäuser schließen!“ sofort umgesetzt werden würde, hätten wir tatsächlich ein ziemliches Problem. So viele Lebenshöfe gibt es schließlich nicht, dass alle ehemaligen „Nutztiere“ einen schönen Lebensabend bekommen können. Dem müsste erst mal ein Zuchtverbot vorangehen. Einfach damit aufhören, die Tiere zu vermehren, damit diese brutale Industrie dann irgendwann beendet ist.

Ich gehe noch auf ein vermeintliches Gegenargument ein, dabei geht es ausgerechnet um gesundheitliche Apekte. Es wird zwar durch den französischen Zukunftsforscher Joel Luc Cachelin bestätigt, dass eine rein pflanzliche Ernährung gesundheitliche Vorteile bringt, gleichzeitig räumt Lia Bally, Leiterin der Ernährungsmedizin am Inselspital Bern, ein, dass es zu Mangelerscheinungen z. B. bei Vitamin B12 oder Calcium kommen kann. Beide und auch alle anderen Nährstoffe, sind in unserer heutigen Zeit nicht mehr problematisch, sondern einfach durch Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Das wird von Omnis gern als „unnatürlich“ und „ungesund“ abgetan, gleichzeitig sind Tabletten gegen die Folgen des Fleischkonsums (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ2-Diabetis, Niereninsuffizienz, Arthrose, Rheuma) kein Problem. Kognitive Dissonanz.

Ein schönes Gedankenexperiment, eine Welt ohne vermeidbares Tierleid, doch bis dahin ist es noch weit und ich persönlich denke, dass die Menschheit nicht in der Lage ist, den Weg freiwillig einzuschlagen.